Zahnarzt, Menschheit der Vergesslichen und Feuer aller Art

Die Phase der Ärzte ist eingeläutet! Ein hoch auf traurig kahle, penibel sterile Wartezimmerbereiche und Behandlungszimmer, welche eine Mischung aus Tod und Verderben sowie Angst und eine kleine Prise Langeweile verbreiten. TADAAAAA - Arzt.

Heute war der Zahnarzt dran, nachdem ich am Dienstag ganze zweimal bei meinem Normaloarzt vorbeigeschaut habe. Hat mir dann auch gleich ne Spritze reingehauen die Gute Frau von Arzthelferin. Einmal noch Blutabgenommen und draußen war ich.

Beim Zahnarzt musste ich allen und jedem erstmal ausgiebig über meine Aupairreiseabenteuererfahrungflugvorbereitung erzählen..

Alle Mitstreiteraupairs in spe können diese Situation bestimmt bestens nachvollziehen. Denn es gibt nicht einen einzigen Menschen im Umkreis von 293408234098 Meter, welcher nicht, wenn er nach meiner Zukunft gefragt hat, als Antwort eine fleißig ausgearbeitete, stundenlang einstudierte und gefühlte Dreitrilliaden Mal wiederholte Ausführung über mein zukünftiges Jahr als Nanny dargelegt bekommt.

Weiter im Kontext:

Nach der weitläufigen Überanstrengung meiner Sprechmuskulatur, machte sich die Gute auf, meinen Mund nach bösartigen kleinen Wesen (auch als Karius und Baktus bekannt) durchzustöbern, und fand zur Freude des Bohrers zwei Miniausführungen.

Bohrer sind schrecklich. Dabei habe ich meine Zähne soo gut geputzt.

Verdammtes Karma!

Danach verließ ich geheilt und freudestrahlend im Hoppseschritt die Praxis (ok wohl eher in einem "ich werde nie wieder hierher zurückkehren"-Schritt) und machte mich mit Mutti auf zum Müller, Gutschein einlösen.

Nochmal ordentlich alle meine Lieblingsprodukte eingekauft und schnell in Richtung Sparkasse, um mein dortiges Geld auf die Postbank zu überweisen.

Auf dem Weg zurück zum Auto fällt uns plötzlich auf, dass meine mit unglaublich wertvollem Inhalt bestückte Müllertüte abhanden gekommen ist. Also nochmal zur Sparkasse und den Menschen Arbeit verschaffen.

Niente.

Panisch zur Postbank gelaufen uuuuund:

Da stand sie. Einsam und verlassen, mit vorwurfsvollem Blick, traurig auf der Bank.

Und das Fazit:

Gebe der Mutter niemals deine Einkaufstüten.

Abends war dann Feuernacht bei uns im Ort. Wunderschön mit Fackeln und Gauklern und Feuerspuckern und und und.

Nicht zu vergessen einer Band, die der älteren Generation unseres beschaulichen Dorfes wohl die Hoffnung auf die jüngere Generation verdorben hat.

Dafür gingen sie ziemlich ab.

Die Rede ist hierbei von Feuerschwanz und ihrem wunderbar unvergesslichen Auftritt.

Ach für alle Unwissenden:

Hier ist gerade Spectaculum. Jenes Ereignis begibt sich nur alle vier Jahre bei uns im Dorf, und verwandelt alles und jeden für ganze Zweieinhalb Tage in einen Traum aus Mittelalter und Pestgestank.

Over and Out.

Mein Bett schreit nach mir.