Tag 311

44 Days left. Der Countdown läuft.

 

Blöd eigentlich, dass ich die Tage so runter zähle, aber ich kann nicht anders. Ich freue mich einfach so unglaublich auf meinen Reisemonat, auf meine Familie und das gesamte Rumreisen. Ich wette, in der Sekunde, in der ich wieder deutschen Boden betrete, bereue ich total, dass ich nicht verlängert habe. Wir werden sehen!

 

Mein Tag heute ging total schnell rum. Hab eine Stunde später angefangen, weil meine Gasteltern die letzten paar Wochen einfach immer 15-30 Minuten später heim gekommen sind und sich das ganze ziemlich häuft. Würde man mich fragen, ich hätte gegen die eine Stunde "Wiedergutmachung" protestiert. Das ganze gibt zusammen locker zwei Tage arbeitsfrei, aber hat ja traurigerweise niemand Buch drüber geführt.

 

Überstunden sind hier auch leider echt kein Fremdwort. So illegal das ganze auch sein mag, so real ist es auf der anderen Seite Bestandteil des Au Pair Alltags. Zumindest des der meisten Au Pairs.

Und die Grenze zum sich-ausgenutzt-fühlen wird dann echt minimal.

 

An die lieben Zukunftsaupairs:

Lasst euch nicht zwingen oder unter Druck setzen, Stunden über Stunden zu arbeiten. Von mehr als 45 Stunden darf die Familie (leider für sie, Glück für uns) nicht ausgehen. Und daran dürft ihr sie gern erinnern ;)

 

Viele Familien lassen den Au Pairs dann aber die Wahl, Abends noch auf die Kleinen aufzupassen oder mal schnell Samstag Morgen für zwei Stunden einzuspringen. Gegen Entschädigung vollkommen OK (wenn wir mal die gesetzlichen Abmachungen rauslassen). Ohne Entschädigung ein No-Go.

 

Meine Meinung: Überstunden auf freiwilliger Basis und gegen Bezahlung oder mehr Urlaubstage.

 

Soll aber nicht heißen, dass ich noch nie 60 Stunden in der Woche mehr oder weniger unfreiwillig, ohne nennenswerte Entschädigung "on duty" war. Familienurlaube gehören da nochmal in eine ganz andere Kategorie. Soviel sei nur gesagt: Urlaub ist nicht gleich Urlaub. Die einzigen Personen, die im Familienurlaub die Beine hochlegen können (und werden), sind Mr. und Mrs. Gastkinderzeuger.

 

Nun aber weg von Negativem hin zum..hm..Stromausfallgewitter?!

 

Mein Tag war gelegentlich langweilig und wurde geprägt von einem 3-Stunden-Nap des Kleinen. Juche!

 

Abends kamen noch die Großeltern und wir kochten zusammen, und dann fing das Unwetter an.

 

Gewitter sind hier in Amerika generell ein Fall für sich.

Man zählt bei Beginn des Donners quasi schon die Minuten bis zum Stromausfall. Warte immer noch auf die nötige Erklärung, wieso Amis intelligenterweise Stromleitungen auf 3-Meter-Masten über der Straße anbringen. Mit einfallbereiten Bäumen und windliebenden Ästen zur Interessantmachung des Stromsystems.

Der Ausfall kam, die Taschenlampen wurden aufgestockt. Mittlerweile funktioniert alles wieder und die Zeit der steinzeitlichen Lichterzeugung (ok, das war gelogen. Auf Feuer mussten wir noch nicht direkt zurück greifen) wurde feierlich beendet.

 

Nun gehts ins Bett. Totmüde und im Erwarten aufs Wochenende. Noch zweeei(heiehieheiiehie) Arbeitstage dann schweben wir in den glückseligen Tagen der Freiheit.

 

Und ich geh nun. Mein Schreibwahn treibt mich in falsche Bahnen.

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