Knack und rum

Das ungeschriebene Gesetz der einmaligen Polizeitbegegnung hab ich ja schon erfüllt. Heute war dann der Tag gekommen, an dem ich das Gesetz nr. 2 ebenfalls von meiner unfreiwilligen Liste abhaken konnte:

Emergency Room von innen sehen.

 

Ahoi.

 

Aber bevor das hier alles schlimmer klingt, als es eigentlich ist: Ich lebe noch!

War mit dem Kleinen morgens beim Spielplatz, lief den Berg runter und da passierte die Ungeschicklichkeit:

Ich knickte um.

Aber volle Kanne, knacksend-krachend in meinem Fuß, mit dem lautesten Geräusch in der Geschichte des Umknickens. Hmpf.

Hab dann an meinem Fuß runter geschaut und es war direkt schon pochend geschwollen, so eine riesige komische blaue Ader hat suuuper raus gestochen, und für einen Minimoment dachte ich, mir wär ne krampfader geplatzt.

Mal abgesehen davon, dass ich überhaupt keine Krampfadern hab, aber in meinem Schreckensmoment hab ich das natürlich vergessen.

 

Dann ist mir unglaublich schlecht geworden und ich musste mich kurz hinsetzen. Hab mich dann zum Kinderwagen vorgerobbt und meinen Kleinen schön sicher reinplatziert, damit er mir wenigstens nicht voller Freiheitsgefühl auf die Straße rennt.

 

Dann saß ich da. Mein dick angeschwollener Fuß und mein Baby. Beide starrten mich fragend an.

 

Hab dann erstmal probiert, heim zu laufen. Bin genau 5 Versuche weit gekommen, dann hat mein Fuß gebelliert und mein Gehirn mich ausgelacht.

Also wurden meine Gasteltern angerufen. War mich auch echt super peinlich, weil ich da total schweißnass und fastkotzend auf dem Boden saß, zitternd, als hätte ich grad 5 Nächte in der Arktis verbracht.

 

Bis meine Gasteltern da waren, hat mein Kleiner mich super beruhigt, hat plötzlich angefangen zu singen und hat meine Hand genommen. Dabei muss man bedenken, dass er erst 16 Monate alt ist..ich liebe ihn!

 

Nach paar Minuten war dann endlich mein Rettungsauto da, bin auf den Rücken von meinem Gastpapa gehüpft (der Arme!!) und los gings. Erst mal meine Versicherungskarte holen und dann ab ins Krankenhaus. Dort wurde ich dann im Rollstuhl rumkutschiert worden, hab tausende "es-tut-mir-so-leid, das-wird-schon-wieder"-Mitleidsblicke abbekommen und wurde schön durchstrahlt.

Aber erst, nachdem ich die Krankenschwester unfreiwillig zwei Mal wiederholen ließ, wann ich das letzte Mal meine Periode hatte (im Beisein meines Gastpapas..ich bin nicht verklemmt, aber das war irgendwie makaber) und ob ich schwanger bin bzw. wie viel ich wiege und wie groß ich bin. Hoffentlich hat er das nicht in das amerikanische System umgerechnet, mit Gewicht bin ich typisch Frau.

Als der Arzt dann noch fünf Mal gefragt hat, ob ich mit meinen Zehen wackeln kann, und ich einfach keine Ahnung hatte, was er von mir will, war ich fertig mit dem Ausgefragtwerden.

Dann wurde geröngt.

 

Fazit: Nicht gebrochen.

 

Leider trotzdem ziemlich verstaucht, angeschwollen und dick blau. Krücken und Ruhe also die nächsten Tage.

Super Timing, angesichts vom Independence day morgen. Hab mir echt einen abgeärgert. Aber man kanns leider nicht ändern.

 

D.C. soll nämlich am 4th of July so sein, wie Times Square an Neujahr. Total verrückt aber man muss es mal erlebt haben. Ich ja jetzt leider nicht. Idioten des Karmas.

 

Hab dann den restlichen Tag auf der Couch verbracht, mich von meinem Gastpapa bedienen lassen, was er wirklich suuuper lieb gemacht hat! Fühl mich aber echt unwohl, wenn mir jemand alles hinterherträgt und mich 24/7 bedient. Aber geht leider nicht anders.

 

Hoffentlich wird nur die Rechnung nicht zu teuer, bzw. voll von der Versicherung übernommen.

 

 

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